Im Gespräch mit Erich Falkensteiner

Sie haben gemeinsam mit Otmar Michaeler und Ihrem Bruder Andreas Falkensteiner vor 30 Jahren die FMTG gegründet. Was war damals der Auslöser für diesen neuen und großen Schritt?

Mein Bruder und ich waren von Kindesbeinen an mit dem Gastgewerbe und der Hotellerie verbunden. Da unser Vater sehr früh verstorben ist, haben wir gemeinsam mit unserer Mutter den Betrieb in Südtirol weitergeführt. Wir hatten aber auch unsere eigenen Pläne für die Zukunft im Tourismus. Für eine Expansion war zusätzlich internationales Know-how in der Projektentwicklung erforderlich. Das kam 1995 mit Otmar Michaeler dazu. Er stammt aus einem Nachbarort in Südtirol. Unsere Partnerschaft und unsere Wurzeln sind hier bis heute fest verankert.

Was waren die ersten Projekte, die Sie zu dritt mit FMTG in Angriff genommen haben?

Wir haben uns an die Prüfung von verfügbaren Hotelobjekten in Österreich herangewagt. Eines unserer ersten Hotels, das wir übernommen haben, war der Falkensteiner Club Funimation am Katschberg, der heute noch zu unserem Hotelportfolio zählt. Nach und nach kamen weitere Hotels dazu. Bereits 2006 haben wir mit dem Premium Living-Konzept am Katschberg gestartet. Dies war eine kluge Erweiterung, die sich bis heute z. B. in den Projekten Lake Garda, Punta Skala und bald auch in Grömitz erfolgreich fortsetzt.

Der FMTG wurden in den letzten 30 Jahren sicher viele Objekte und Standorte angeboten. Worauf achten Sie, bevor Sie investieren?

Neben einem sehr guten Standort und den entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten ist es für uns essenziell, dass wir mit dem Betrieb die Möglichkeit haben, unsere Qualitätsparameter langfristig erfüllen zu können. Entscheidend ist auch, ob wir für den jeweiligen Standort geeignete Mitarbeiter_innen finden und diese sich dort länger – auch mit ihrer Familie – niederlassen können. Ohne motivierte, erfahrene Teams ist ein Qualitätsbetrieb nicht zu führen.

Sie haben mit 19 Jahren den Familienbetrieb übernommen und zu einer europaweit führenden Tourismusgruppe ausgebaut. Was sind die wichtigsten Erfahrungen, die Sie heute jungen Unternehmer_innen mit auf den Weg geben können?

Mut und Konsequenz sind essenziell. Unternehmerische Entscheidungen erfordern oft Risikobereitschaft, aber sie müssen wohlüberlegt sein. Die richtigen Partner, ein starkes Netzwerk sowie eine klare Vision sind ebenfalls entscheidend. Zudem muss man als junger Unternehmen auch bereit sein, hart zu arbeiten und Rückschläge als Teil des Lernprozesses zu akzeptieren.

Seit 30 Jahren ein starkes Team | V.l.n.r.: Andreas Falkensteiner, Erich Falkensteiner und Otmar Michaeler

In der öffentlichen Diskussion wird die Forderung nach einer investorenfreundlichen Politik immer lauter. An welchen Stellen sollte geschraubt werden, um den Wirtschaftsstandort Europa langfristig zu stärken?

Es braucht weniger Bürokratie, mehr steuerliche Anreize für Investitionen und eine Kultur, die Unternehmertum aktiv fördert. In vielen europäischen Ländern ist das regulatorische Umfeld für junge Unternehmer_innen zu komplex. Wir müssen hier flexiblere und transparentere Rahmenbedingungen schaffen, um Innovation und Wachstum zu ermöglichen.

Wie sieht die Zukunft der Tourismusbranche aus? Wohin geht die Reise?

Die Zukunft des Tourismus liegt in Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Individualisierung. Reisende suchen verstärkt nach authentischen Erlebnissen und persönlich zugeschnittenen Angeboten. Gleichzeitig wird es immer wichtiger, Verantwortung für die Umwelt und soziale Aspekte zu übernehmen. Unternehmen, die sich diesen Trends anpassen und attraktive Lösungen entwickeln, werden langfristig erfolgreich sein.


FMTG Invest

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in 14. Crowdinvestment-Kampagne